Das zweite wichtige Konzept ist, dass Angst eine ZUKUNFTSORIENTIERTE Emotion ist. Wenn keine Spinnen in deinem Zimmer sind, wenn dich niemand mit einem Messer jagt, wenn du nicht im Flugzeug sitzt und gerade Flugangst hast, wenn kein Arzt vor dir steht, der dir sagt, dass du unheilbar krank bist – hat deine Angst keine Daseinsberechtigung. Und wenn sie doch gerade im Moment da ist, obwohl weit und breit keine reale Bedrohung zu sehen ist, dann existieren die Bilder der Angst nur in deinem Kopf.
Die Grundlage all deiner Ängste ist tatsächlich ein „Was wäre, wenn“-Gedanke, der von der Annahme getragen wird, dass du nicht in der Lage sein wirst, mit einer bestimmten Situation umzugehen und du unfähig sein wirst, richtig zu handeln.
Wenn nun eine vorgestellte und in der möglichen (oder unmöglichen) Zukunft liegenden Situation von dir mit negativen Bildern mental verknüpft wird, entsteht Angst. Eine Angst die für dich so wirklich sein kann, als wenn die von dir vorgestellte Situation gerade wirklich eintritt. Vergesse nicht, dass dein Gehirn nicht den Unterschied erkennt, zwischen dem, was real ist, oder dem was lebhaft vorgestellt wird. Es entsteht ein Teufelskreis von Angst, die dazu führt, dass du dich machtlos und festgefahren fühlst, Träume nicht verwirklichen und dein Potenzial im Leben nicht voll ausleben kannst.
Fakt ist: Niemand kann die Zukunft vorhersagen und deine wild umherschweifenden Gedanken schon mal gar nicht. Wie real die Angst für dich auch ist und wie viele Bilder und Situationen du in deinem Kopf auch erschaffst, um das Vorhandensein deiner Ängste zu rechtfertigen – du verschwendest kostbare Zeit, Energie und mentale Kraft damit, dir Sorgen zu machen und Angst vor etwas zu haben, das sehr wahrscheinlich nie passieren wird. Es ist höchste Eisenbahn diesen Kreislauf zu durchbrechen und deine Ängste zu überwinden!
Ein Blick zur Wissenschaft: Eine von Forschern durchgeführte Studie forderte ihre Teilnehmer auf, ihre Ängste über einen längeren Zeitraum aufzuschreiben und dann herauszufinden, welches der eingebildeten Unglücke nach einer längeren Zeitraum eingetreten oder nicht eingetreten ist. Im Ergebnis sind 85 % von den Dingen, worüber sich die Menschen Sorgen machten, nie eingetreten. 15 % der Probanden blickten ihre schlimmsten Befürchtungen direkt ins Angesicht, ABER 79 % von ihnen fanden, dass sie mit den Schwierigkeiten besser umgehen konnten als erwartet oder daraus gelernt hatten. Die Studie zeigte, dass 97 % der Zeit, in der wir uns Sorgen oder Ängste machen, vergeudete Zeit über völlig übertriebene Worst-Case-Szenario ist. Wenn du jetzt mit den letzten 3% ankommst, dann kann ich dir sagen, dass es auch für die 3% eine Lösung gibt und wir uns in einer Coaching Sitzung gerne damit befassen können, wenn du willst. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass es deine Angst ist, um die wir uns kümmern sollten, damit sie die Macht über dich verliert.